Die Anfangsstunden der Skischule
Text von Gerhard „Gegga“ Mayer
Die älteren Vereinsmitglieder werden sich noch erinnern, dass wir bereits in den 50er Jahren vereinsinterne Skikurse durchgeführt haben. Mitglieder der Ebinger Rennabteilung waren es, die damals jungen angehenden Rennläufern die ersten Grundbegriffe des Rennlaufs beigebracht haben. Durchgeführt wurden diese Kurse in unserem früheren Skigelände Gaisenkanzel – Friedhof. Daran änderte sich – bis auf wenige Unterbrechungen – bis zur Planung der Liftanlage im Skitäle nichts.
Nachdem die Liftanlage im Januar 1966 eingeweiht wurde, waren sich ein paar Verantwortliche einig, dass in diesem Zusammenhang eine schwäbische Skischule als offizielles Organ des Verbandes notwendig sein würde.
Dass erst drei Jahre nach Einweihung des Liftes mit der Skischule begonnen wurde hatte verschiedene Gründe:
Zum einen waren zu dieser Zeit die für die Skischule vorgesehenen Personen zur weiteren Verbesserung der Liftanlage tätig. Zum anderen war es der vorgeschriebene Ausbildungsweg des Verbandes, der nach dem Übungsleiter-Lehrgang eine zweijährige Tätigkeit als Ausbilder vorschrieb.
Die ersten Übungsleiter
Somit reisten am 1. Januar 1968 die Vereinsmitglieder Waltraud Kneule, Gerhard Mayer und Heinz Link zu einem zehntägigen Übungsleiterlehrgang in die Schweiz an den Pizol Gaffia.
Alte Erinnerungen werden wach:
- Zehn Tage Schneesturm, Pisten treten, feuchte enge Schlafräume, Hochwasser in den WCs, …
- Trotz dieser widrigen Umstände haben diese drei den Lehrgang mit Erfolg abgeschlossen.
- Dank komfortabler Heizung (VW Baujahr 1949) wurde die Heimreise in voller Skiausrüstung (ohne Ski + Brille) angetreten.
- Alle drei Teilnehmer waren bis Ebingen voll beschäftigt: „Fahren, hauchen, kratzen“ hieß die Devise.
Erfolgreich beim Lehrwartkurs
Aufgrund des guten Abschneidens bei der Prüfung zum Übungsleiter wurden alle drei Teilnehmer zum Ausscheidungsfahren für den Lehrwart-Kurs am Schönblick im folgenden Jahr zugelassen. Da dem Schwäbischen Skiverband bei 33 Bewerbungen vom DSV nur 14 Plätze zugestanden wurden, wurde ein Ausscheidungsfahren notwendig. Aber auch diese Hürde wurde genommen. Nach der Rangliste des Ausscheidungsfahrens lagen alle drei Teilnehmer vom WSV Ebingen unter den ersten fünf von den zu vergebenden 14 Plätzen.
Somit war mit „Sondergenehmigung“ der Start zum Lehrwartkurs in Oberstdorf am Schönblick vom 09.-22.02.1969 frei.
Der Kurs wurde von allen 3 Teilnehmern mit Erfolg abgeschlossen. Am 2. Juni 1969 war folgendes aus der Zeitung zu entnehmen:
„Hoffen auf eine Skischule – Drei Mitglieder des WSV Ebingen wurden Ski-Instruktoren. – Der Wintersportverein Ebingen will seine sportliche Arbeit weiter forcieren. Dazu haben sich die Wintersportler einen großen Plan zu verwirklichen vorgenommen: Sie wollen in der nächsten Wintersaison mit einer Skischule in Ebingen aufwarten. Der erste Schritt dazu ist schon getan. Am Wochenende bei einem Zunftabend des WSV teilte Vorsitzender Gerhard Rehfuß mit, dass die Mitglieder Waltraud Kneule, Gerhard Mayer und Heinz Link mit Erfolg einen Kurs des Schwäbischen Skiverbandes auf dem Schönblick bei Oberstdorf absolviert haben und sich somit Skilehrer – oder wie es neuerdings heißt, Ski-Instruktoren – nennen dürfen“.
Nachdem damit die Voraussetzung geschaffen war, dass mindestens ein Lehrwart zur Gründung einer Skischule vorhanden sein musste, wurde umgehend der Antrag zur Genehmigung einer Skischule beim Schwäbischen Skiverband gestellt. Mit Schreiben vom 08. Oktober 1969 wurde die schriftliche Genehmigung dem WSV Ebingen erteilt.